Siren Studie / UK HSA 34

London – Aktuelle Auswertungen prospektiver Daten der SIREN-Studie (SARS-CoV-2 Immunity and Reinfection Evaluation) zur Verbreitung der Omikron-Variante deuten auf unterschiedliche Zeitintervalle zum Schutz vor Reinfektio­nen bei Genesenen und Geimpften hin. […]

Zur Abschätzung des Schutzes vor symptomatischen und asymptomatischen Infektionen der COVID-19-Variante Omikron werteten die Wissenschaftler Daten einer SIREN-Kohorte (18.464 Teilnehmende) zwi­schen dem 1. Dezember 2020 und dem 4. Januar 2022 aus. […]

Ungeimpfte 90 Tage nach Infektion schlechter geschützt als Geimpfte

Unter den genesen, ungeimpften Teilnehmenden (n=255) steckten sich im Beobachtungszeitraum 35 erneut an, was laut Studienautoren einer Vakzineffektivität von 44 % entspräche. Das 95-%-Konfidenz­intervall erstreckte sich von 4 % bis 67 %. Somit hätten Genesene 90 Tage (ca. 3 Monate) nach überstan­dener Infektion mit Omikron einen durchschnittlichen Schutz unter 50 % gegenüber symptomatischen und asymptomatischen Reinfektionen.

Der Schutz vor Reinfektionen von Genesenen hielt nach der Impfung mit einer 2-Dosen-Primärimpfung (geschätzte Vak­zin­effektivität 60 %; 95-%-KI: 36 %-75 %) länger an und lag bei etwa 20 Wochen (5 Monate). Nach einer Boosterimpfung (3. Dosis) stieg der Schutz der Genesenen auf 71 % (95-%-KI: 56 %-82 %) und sank ab Woche 10 auf 45 bis 50 %. Es ist wahrscheinlich, dass die derzeitigen Impfstoffe einen begrenzten langfristigen Schutz gegen Infektion oder Ansteckung der Omikron-Variante bieten, schlussfolgern die Studienautoren. [aerzteblatt.de]

Auch aus einer anderen vom RKI angeführten genannten Quelle, einer britischen Studie mit 44.000 Beschäftigten im Gesundheitswesen, lässt sich kein Drei-Monats-Zeitraum herauslesen, wohl aber dass Wiederinfektionsraten insgesamt deutlich zugenommen hätten „und zwar überproportional zur Zunahme der Erstinfektion“. Omikron wird in diesem britischen Report nicht herausgerechnet, weil es Ursache für nahezu alle Corona-Infektionen sei. [br.de]

Aufgrund der Omikron-Variante besteht nach Auffassung des RKI ein deutlich größeres Risiko, sich bereits drei Monate nach der Genesung wieder anzustecken. Darauf deuten Daten einer britischen Studie sowie ein Bericht der britischen Gesundheitsbehörde Health Security Agency (UKHSA) hin. Diese stellen fest, dass seit November die Zahl der Menschen, die sich mindestens 90 Tage nach der ersten Corona-Infektion erneut infiziert haben, rapide gewachsen sei. Diese sogenannten Re-Infektionen haben laut der Ergebnisse im Dezember ungefähr zehn Prozent aller Infektionen in Großbritannien ausgemacht. [rp-online.de]

 

London – Die Analyse von mehr als einer halben Million Erkrankungen in Großbritannien zeigt, dass die Omikron-Variante deutlich seltener zu Hospitalisierungen und Notfällen führt als Delta, auch wenn Todesfälle nicht auszuschließen sind. In einer Test-negativen Fall-Kontrollstudie kam heraus, dass der Impfschutz im Vergleich zur Delta-Variante geringer ausfällt. [aerzteblatt.de] Diese Aussage bezieht sich auf das vorige „technical briefing 33“.